Stadtkämmerer Becker (links), Klaus Oehm von der Wohnheim GmbH (zweiter von links), Stadtverordneter Serke (ganz rechts). Foto: Alex Kraus
Frankfurt-Nied Viel Lärm, wenig Parkplätze in Nied
Von Denis Hubert
Während eines Rundgangs diskutieren CDU-Politiker über Probleme im Frankfurter Stadtteil Nied. Eines davon ist der Krach in der Siedlung Nied-Süd, wenn abends junge Männer mit ihren PS protzen. Auch an Parkplätze fehlt es.
In der Siedlung Nied-Süd geht es mitunter laut zu. „Wir haben Probleme mit der Ruhestörung“, sagt der CDU-Fraktionschef im Ortsbeirat 6, Markus Wagner. Das bestätigen die Anwohner: „Gerade in den Abendstunden ist es sehr laut. Junge Männer geben mit ihren Autos an“, moniert eine Bürgerin auf dem Spielplatz an der Alzeyer Straße 2. Auch Alkoholismus sei ein Problem. Bei der Stadtpolizei hat man das zwar erkannt. Auch wenn Leiter Matthias Heinrich betont: „Nied ist ein relativ ruhiger Stadtteil.“
Während eines Rundgangs durch Nied hat die CDU-Römerfraktion sich am Donnerstag über die Situation im Stadtteil informiert. Auf dem Programm standen die Fridjof-Nansen-Schule und die Siedlung Nied-Süd. „Wir wollen die Erfolgs-, aber auch die Brennpunkte in Nied anschauen“, erläutert die Vorsitzende des CDU-Stadbezirksverbands, Marita Schäfer, das Ziel der zweistündigen Tour – gefolgt von einem Abschlussgespräch in der Weinschänke Zur Alten Schmiede.
687 Wohnungen in der Siedlung Nied-Süd verwaltet die Wohnheim GmbH. Die restlichen 306 Unterkünfte gehören dem größten deutschen Wohnungsunternehmen – der Deutschen Annington. Im Frankfurter Westen gibt es viele Annington-Siedlungen, weil ehemalige Bahn- und Postsiedlungen heute zum Immobilienbesitz dieser Firma gehören. Zuletzt gab es immer wieder Ärger wegen maroder Wohnungen und illegalen Müllablagerungen. Annington hat darauf reagiert: „Wir haben 2012 eine Hausmeister-Organisation geschaffen“, wie Martin Könneke berichtet. Darüber hinaus seien seniorengerechte Wohnungen entstanden.
Das Thema Parkplätze steht weiterhin im Fokus: „Die Parkplatzsituation ist sehr schlecht“, sagt Vereinsringvorsitzender Helmut Grohmann. Vor allem an der Fridjof-Nansen-Schule herrscht Chaos: „Morgens parken Eltern in zweiter Reihe, wenn sie ihre Kinder zur Schule bringen“, berichtet ein Anwohner. Er bemängelt: „Es gibt nur eine Zu- und Abfahrt.“
Wenn das neue Gymnasium in Nied an den Start geht, wünscht sich Vereinsringchef Grohmann, dass die Anbindung über den Bahndamm erfolgt. Die Stadt verspricht sich vom Gymnasium eine Win-win-Situation für beide Schulen: „Wir möchten Synergie-Effekte herstellen, etwa bei der Sporthalle und bei der Bibliothek“, sagt Frank Groos vom Stadtschulamt. Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) betont: „Eine neue Schule führt nicht nur zu Problemen, sondern ist auch eine Chance für den Stadtteil und seine Vereine.“
Ins gleiche Horn stößt Ortsbeiratschef Wagner: „In Nied passiert derzeit sehr viel“, sagt er und weiter: „In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird sich der Stadtteil sehr zum Positiven wandeln.“